Ethik & Compliance Schulungen
So schulen Sie Anti-Korruption wirksam und nachhaltig
„Lassen Sie mal, das Essen geht auf mich“ – wo eine nette Geste aufhört und Korruption anfängt
Für viele Compliance Manager ist die Bekämpfung von Korruption und Bestechung ein Themenfeld mit großem Handlungsbedarf, wie jüngste Umfragen von SAI360 gezeigt haben. Aber durch häufige Schulungen droht Lernermüdung. Wie wirksame Anti-Korruptions-Trainings dem entgegenwirken und bei SAI360 aussehen können, erfahren Sie im Folgenden.
Korruption kann auf nahezu jeder Position im Unternehmen und in jeder Branche stattfinden. Sich regelwidrig einen Vorteil zu erkaufen oder ein Geschenk anzunehmen, ist ein Impuls, dem Mitarbeiter auch nachgeben können, ohne sich unbedingt darüber Gedanken zu machen, dass sie eine potentielle Korruption begehen und ohne an die (schweren) Konsequenzen eines solchen Vorfalls zu denken. Oft geht es nicht einmal um Geld. Eine Freikarte, ein großzügiges Weihnachtsgeschenk, ein dauerhaft überlassenes Muster können schon Elemente von Bestechung sein. Das Problembewusstsein ist gering, vor allem wenn man selbst Teil des Vorgangs ist: Die Grenzüberschreitung wird von den Beteiligten teils nicht einmal wahrgenommen. Korruption? Das ist doch etwas, das nur die Anderen machen. Wenn dann der entstandene Schaden groß ist, erfolgt ein umso härteres Erwachen.
Korruption gehört zu den größten Risiken für Unternehmen weltweit
Wir haben im November 2020 Compliance Manager in unserem Ethics & Compliance Program Seasonal Benchmarking Survey auf der ganzen Welt gefragt, wie sie das Risikofeld zwischen Oktober 2020 und Januar 2021 bewerten. Auf einer Skala von 1 (kein Risiko) bis 100 (sehr hohes Risiko) sollten sie einschätzen, wie hoch das Risiko in ihrem Unternehmen hinsichtlich Bestechung, Korruption, Geschenken und Einladungen ist. Einige wenige sahen kaum ein Risiko, ein großer Teil befürchtete ein hohes Risiko. Im Durchschnitt wurde das Risiko mit 43 beziffert.
Dass viele Compliance Manager der Bekämpfung von Bestechung und Korruption ein hohes Gewicht beimessen, zeigt sich auch an ihren Maßnahmen. 80 Prozent haben ihre MitarbeiterInnen innerhalb der letzten zwölf Monate zum Thema Anti-Korruption geschult, davon ein Drittel in den letzten drei Monaten.
Die Corona-Pandemie gab Anlass, das Training neu zu überdenken. 42 Prozent der Ethics & Compliance-Programme haben ihren Ansatz verändert. Einige vergrößern den Umfang oder die Frequenz der Schulungen, modifizieren aber nicht die Inhalte – passen sie also auch nicht den neuen Umständen an. 15 Prozent haben den Umfang der Schulungen vergrößert und neue Inhalte entwickelt oder erworben, um der veränderten Arbeits- und Kommunikationssituation Rechnung zu tragen. 47 Prozent haben jedoch keine Änderung in der Schulungsstrategie vorgenommen.
Was effiziente Anti-Korruptions-Schulungen bieten sollten
Über die Notwendigkeit zu wirksamen Anti-Korruptions-Schulungen besteht weitgehend Einigkeit. Aber wie soll man das Thema nachhaltig im Bewusstsein der Lernenden verankern und sie für kritische Situationen sensibilisieren? Einfach nur die Häufigkeit und den Umfang der Trainings zu vergrößern, reicht nicht aus –und kann sich bei falscher Strategie sogar als kontraproduktiv erweisen. Compliance-Schulungen werden von Lernenden häufig als lästige Pflicht neben der „eigentlichen Arbeit“ abgetan.
Ein hoher Lernumfang und die Wiederholung von altbekannten Schemata und Inhalten führen schnell zur Lernermüdung (dem Thema „Learner Fatigue“ haben wir übrigens ein eigenes Webinar gewidmet).
Aus langjähriger Erfahrung mit hunderten von Kunden weltweit wissen die ExpertInnen von SAI360, was Schulungen leisten müssen, um ein effektives Werkzeug gegen Korruption zu vermitteln: Modularität, Abwechslung, Unterhaltung und Interaktion sollten im Vordergrund stehen.
10 praktische Tipps für wirksames Anti-Korruptionstraining
- Aktuelle lebens- und tätigkeitsnahe Fragestellungen verwenden: Eine Produktmanagerin in einem Startup findet sich im zehn Jahre alten Bestechungsbeispiel mit dem HR-Manager einer Behörde nur wenig wieder. Die Szenarien sollten den Aufgaben und Kontakten der Lernenden angepasst sein.
- Ein „Responsive Design“ nutzen: Die Schulungen sollten auf allen Endgeräten durchführbar sein, gleich ob Laptop, Tablet oder Smartphone. Es stärkt die Autonomie der MitarbeiterInnen, wenn sie lernen können, wo und wann sie wollen.
- Die Vorteile von Snackables erkennen: Nicht jede Schulung muss 30 oder 60 Minuten dauern. Manchmal erntet man mit einem 2-minütigen Video oder einem 5-minütigen Quiz mehr Interesse.
- Abwechslung sticht: Das Schulungsmaterial sollte sich verschiedener Medienformen bedienen. Sich dauerhaft durch gleichförmige Frage-Antwort-Seiten zu klicken, senkt die Aufnahmefähigkeit.
- Alle Module sollten in der Muttersprache der Lernenden vorliegen. Auch eine gut beherrschte Fremdsprache mindert die Konzentrationsfähigkeit für die Inhalte der Schulung.
- Interaktion gewinnt: Phasen der Informationsaufnahme sollten immer um interaktive Phasen ergänzt werden, in denen die Lernenden aktiv werden und eine Entscheidung treffen müssen. So prägt sich das theoretische Wissen als Handlungswissen ein.
- Auf bloße Wiederholungen verzichten: Dieselben Inhalte 1:1 erneut vorzusetzen, ist ein No-Go. Variationen des Themas, neue Problemstellungen innerhalb desselben Komplexes, aber auch formale Änderungen wie Layoutwechsel sichern dagegen die Aufmerksamkeit der Lernenden.
- Ungereimtheiten mit Unternehmenswerten vermeiden: Universelles, vorgefertigtes Lehrmaterial passt nie für alle Unternehmen. Die Schulungen sollten Werte im Einklang mit dem eigenen Code of Conduct vermitteln und nicht im Widerspruch zu diesem stehen.
- Vorwissen berücksichtigen: Nichts ist langweiliger, als etwas schon Bekanntes zu lernen. Erfolgreiche Schulungen sollten nachgehalten und das Vorwissen ermittelt werden.
- Intrinsische Motivation zum Lernen fördern: Lernzwang führt oft dazu, dass Schulungen mechanisch abgearbeitet werden. Interessante Aufgabenstellungen sorgen dagegen für Eigenmotivation. Helfen können auch Gamifikationselemente wie ein Selbsttest mit einem Score, der einen Vergleich zum Teamdurchschnitt ziehen lässt. Gedankliche Anregungen nehmen die Lernenden in Gespräche mit den KollegInnen mit und beleben Diskussionen zum Thema.
Bedarfsgerechte Online-Trainings von SAI360
Die Erkenntnisse für erfolgreiche Schulungen hat SAI360 als Prämissen in unsere Trainingsprogramme einfließen lassen. Wir bieten über 800 zielgerichtete risikobasierte und werteorientierte Trainingserfahrungen, Videos und unterstützende Tools, davon viele zum Thema Anti-Korruption. Die Module unterstützen 60 Sprachen und berücksichtigen aktuelle Gesetzeslagen und Richtlinien der regulierenden Behörden. Sie können nicht nur das Bildmaterial sowie den Look & Feel dem Auftreten Ihres Unternehmens anpassen. Wir entwickeln auch Inhalte, Szenarien und Fragestellungen mit Ihnen zusammen und zugeschnitten auf Ihre spezifische Situation.
Wir sind aufgrund unserer langjährigen Erfahrung von der Wirkung szenariobasierter Trainings überzeugt und vermitteln in unseren Schulungen nicht nur Fakten, sondern ermöglichen es den Lernenden, ihr erworbenes Wissen gleich in lebensnahen Situationen anzuwenden. Tests am Ende des Trainings erlauben es, dass die MitarbeiterInnen ihre Lernfortschritte selbst kontrollieren und dokumentieren.
Umfassende Fallstudien – Wie würdest du handeln?
Ein gutes Beispiel für eine nachhaltige Schulungsstrategie sind unsere mehrjährigen Programme:
- Im 1. Jahr legt das Basistraining das Fundament zur Verhinderung von Korruption und Bestechung. Die MitarbeiterInnen begreifen das Thema von Grund auf und werden für Risikosituationen sensibilisiert. Sie lernen, welche nationalen und internationalen Verordnungen auch für sie Auswirkungen haben.
- Im 2. Jahr bieten sich verschiedene Module zu Teilaspekten an, beispielsweise Umgang mit Spenden, Arbeiten mit Drittparteien oder Facilitation Payment. Die szenariobasierten Trainings stellen in aller Kürze Situationen mit Bestechungspotenzial dar und fragen das optimale Verhalten in Multiple-Choice-Tests ab.
- Im 3. Jahr festigt ein Refresher-Training nicht nur das Gelernte, sondern vertieft auch das Thema in komplexen Fragestellungen. Wir bieten hierzu umfangreiche, interaktive Fallstudien an, die in Form eines Rollenspiels die Lernenden vor Dilemmas stellen. Darin schlüpfen sie in die Rolle eines Angestellten, der beispielsweise vor der Aufgabe steht, für seine Abteilung Tablets anzuschaffen und dem von einem Bewerber in der Ausschreibung angeboten wird, ein Musterexemplar zu behalten. Die Schulung erlaubt es, tief in die Hintergründe einzutauchen, mit Kollegen zu sprechen und den Rat von Vorgesetzten und Compliance-Managern einzuholen. In der Rolle des Verantwortlichen lässt sich der komplette Fall durchspielen: Wie würde man selbst sich entscheiden?
Das Training beschränkt sich dabei nicht nur auf simples Richtig/Falsch-Feedback, sondern ermöglicht es dem Lernenden mit Antworten und Freitextfeldern Selbsteinschätzungen des Falles vorzunehmen und sie mit der Fall-Zusammenfassung abzugleichen. Das steigert die Sensibilität für die eigene Subjektivität und schärft dauerhaft das Bewusstsein für ein Korruptionsrisiko in künftigen Situationen.
Unsere Anti-Korruptionstrainings sorgen für nachhaltigen Lernerfolg. Mehr über unsere Kursangebote erfahren Sie in unserem Kurskatalog: Die Kurse lassen sich ganz nach Ihren Wünschen gestalten. Unser Team berät Sie gern.
Sie können jederzeit einen kostenlosen Testzugang anfordern und unsere Trainings auf Herz und Nieren prüfen! Kontaktieren Sie mich dafür bitte per E-Mail.